Julius-Kühn-Institut Heidelberg
AUSLOBER
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vertreten durch Staatliches Hochbauamt Heidelberg

PROGRAMM
Labore, Büros, Konferenzbereich

BGF 6.600 qm

LEISTUNG
4. Preis Nicht offener Interdisziplinärer Realisierungswettbewerb

ARGE Rohdecan Architekten
INNIUS GTD

NACHHALTIGKEIT
BNB Zertifikat SILBER

2013

Der Neubau des Julius-Kühn-Institutes wird als kompakter Baukörper in den Proportionen eines flachen Ziegels vorgeschlagen. Der Baukörper wird als leicht vom Boden abgesetzter Pavillon mit Pergola-artiger Fassadenanmutung ausformuliert. Umlaufende Balkone verbinden Innen und Außen.

Diagonal gegenüber dem derzeitigen Hauptgebäude wird der Pavillon als städtebauliches Bindeglied in unmittelbarer Nähe der Gewächshäuser und der Vegetationshalle positioniert. Die Ausrichtung des Neubaus nimmt das orthogonale System der Bestandsbauten auf. Damit verbunden ist eine annähernd orthogonale Ausrichtung zu weiter entfernt liegenden Bezugspunkten wie dem Höhenzug des Odenwaldes. Für den Entwurf der Außenanlagen geben Annäherung und Adressbildung die Leitlinie vor. Aus der Entfernung ist der Baukörper aufgrund seiner Höhe weithin sichtbar. Die Wegeführung auf dem Campus ist so gewählt, dass man kurz nach passieren des Tores auf einen zentralen Campusplatz gelangt. Der Weg führt hierüber mit Blick auf den Odenwald zum Haupteingang.
Das Gebäude ist horizontal gegliedert in einen öffentlichen Bürobereich und einen dahinter liegenden abgetrennten Laborbereich. Der Bürobereich enthält zudem einen Tagungsbereich, Sozialbereich und eine Bibliothek, die um die zentrale kommunikative Eingangshalle mit offener Treppe gruppiert sind. Der Laborbereich wird in drei unterschiedlich große Nutzungseinheiten unterteilt, die durch zwei offene Treppenhäuser untereinander und mit den Core Facilities verbunden werden. Im 2. OG befindet sich das Institut für Biologischen Pflanzenschutz, im 1. OG ist das Institut für Obst- und Weinbau untergebracht. Im EG sind die Core Facilities der angeordnet.

Für die Organisation der Labore wird die Idee der Arbeitsgruppen-Labormodule in Nutzungseinheiten aufgegriffen und weiterentwickelt. Es werden drei verschieden große hoch installierte Bereiche je Etage angeboten, die als eigenständige Nutzungseinheiten von max. 400 qm flexibel ausbaubar sind. Es können Großraumlabore über 2 bis 9 Achsen oder kleinere Einheiten mit achsweiser Unterteilung angeboten und je nach Änderung der Forschungsaufträge flexibel angepasst werden. Fassadenseitig werden die Auswertezonen räumlich getrennt angeboten. Dadurch ist hier eine kontrollierte Besucherführung mit Einblick in die Labore möglich, ohne diese begehen zu müssen.

Die kompakte Gebäudeform mit geringem Fassadenanteil sorgt für eine wirtschaftliche Ausgangsposition. Durch die sinnvolle Anordnung von Lufträumen wird ohne Verzicht auf Raumqualität der Aufwand für besondere Brandschutzmaßnahmen minimiert. Das Gebäude ist nahezu vollständig unterkellert, dadurch können im Untergeschoss alle Steiger für die Nachrüstung einfach erreicht werden. Die begehbaren Zentralschächte erlauben die einfache Nachrüstung von Medien. Die offene Installationsführung der technischen Gewerke lässt eine unkomplizierte Anpassung an geänderte Anforderungen der Labortätigkeit zu. Die Labore werden mit einem hochflexiblen Ständersystem ausgestattet. Innerhalb der Labore kommen zur Erzeugung von Cubicals hochflexible Glastrennwände aus dem Laborständersystem zum Einsatz.
Julius-Kühn-Institut
Perspektive
Julius-Kühn-Institut
Lageplan